Chronik

Das Aufspielen auswärtiger Guggenmusiken an der Diessenhofer Fasnacht ermutigte einige Jugendliche selbst eine zu gründen. Bis allerdings am 2. Januar 77 (Berchtelistag) der erste Auftritt gefeiert werden konnte, waren mehrere Hürden zu bewältigen: Zusammensuchen alter Instrumente, finden einer geeigneten Probemöglichkeit, einüben der ersten Musikstücke und nicht zuletzt das Schneidern der ersten „Gwändli“.

1977 Am 23. April 1977 wurde an der ersten Generalversammlung mit 16 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen die Guggemusig Rhy-Alge offiziell gegründet.
1978 Organisation und Durchführung des ersten Fasnachtsumzuges in Diessenhofen durch die Rhy-Algen.
1979 Sommerauftritt in Esslingen zum 150-jährigen Jubiläum des Fanfarenzuges (Patenverein der GM Rhy-Alge).
1980 Infolge Platzmangel in der alten Turnhalle entstand die etwas verrückte Idee, die Diessenhofer Fasnacht im beheizten Festzelt durchzuführen.
1981 Starke Schneefälle brachten das grosse Zelt an der Fasnacht beinahe zum Einsturz.
1982 Mit Anlässen wie Maibummel, Grümpelturnier, Rhy-Plausch, Herbstwanderung und Oktoberfäscht zeigen sich die Rhy-Algen auch neben der Fasnachtszeit aktiv.
1983 Maskenball und sonntäglicher Umzug mit 47 Gruppen war ein grosser Erfolg. Teilnahme am Einweihungsfest der Umfahrungsstrasse.
1984 Erstmalige Durchführung der Diessenhofer Fasnacht in der neu erstellen Rhy-Halle.
1985 Fasnächtlicher Höhepunkt mit der Teilnahme am Groppen-Fasnachtsumzug in Ermatingen.
1986 Die Rhy-Halle platzt an der Fasnacht fast aus ihren Nähten. 90 % aller Besucher am Maskenball kostümiert. Mit 64 Gruppen und zahlreichen Sujetwagen war dies einer der schönsten Umzüge in Diessenhofen.
1987 10-jähriges Vereinsjubiläum mit der unvergesslichen _Rhein-Schifffahrt von Köln nach Frankfurt am Main. Infolge feuerpolizeilichen Mängel Ende der Ära „Schäferhaus“ (Probelokal).
1988 Präsident und Gründungsmitglied Norbert Rogg stirbt überraschend mit 39 Jahren. Darauf wurde das restliche Fasnachtsprogramm abgesagt. Vorübergehend Probelokal in einem freien Raum im Rathaus.
1989 Nach intensiver Umbauphase des Museumkellers, gab es eine tolle Einweihungsfeier im neuen Probe- und Vereinslokal.
1990 Fasnächtlicher Abstecher ins Wallis nach Brig mit sonntäglichem Auftritt im Schnee auf der Riederalp.
1991 Bedingt durch den Ausbruch des Golfkrieges Mitte Januar wird die Fasnacht im Grenzgebiet sowie auch im süddeutschen Raum abgesagt.
1992 Auftritt der Rhy-Algen am Maskenball der Diessenhofer Fasnacht anlässlich des 15-jährigen Vereinsjubiläum.
1993 2-tägiger Auftritt im bayrischen Ankenreute mit sprichwörtlicher Gastfreundschaft.
1994 Erweiterungsumbau im Guggenkeller. Aus Tankraum wird zeitgemässe Küche und Platz für ein Instrumentenlager.
1995 Lange, aber schöne Fasnachtssaison mit Start im Januar in Neuhausen bei Esslingen und Schluss anfangs April mit dem Groppenumzug in Ermatingen.
1996 Anlässlich der Sendung „Bsuech in“ des Schweizer Fernsehen aus Diessenhofen führen die Rhy-Algen die Festwirtschaft.
1997 Anlässlich des 20-jährigen Vereinsjubiläum waren an unserer Diessenhofer Fasnacht natürlich ein Auftritt am Maskenball selbstverständlich. Viel Lob ernteten die Rhy-Algen aber auch am sonntäglichen Umzug. Mit neuen „Gwändli“ in den Farben orange-schwarz und einem in unzähligen Stunden selbst gefertigten Kopfschmuck konnten wir die Zuschauer nebst dem Musikalischen auch optisch begeistern.Weitere Höhepunkte der Fasnachtssaison ’97 waren der 2-Täger in Monthey (Wallis) mit tausenden von Leuten auf der Strasse bei frühlingshaftem Wetter. Sowie dem Abstecher ins Elsass nach Saverne.Natürlich gehört zu einem Jubiläum auch eine entsprechende Vereinsreise. Diese führte uns über Bregens – Memmingen – Lansberg nach München. Neben einer kulturell angehauchten Stadtrundfahrt besuchten die Rhy-Algen den Olympiaturm. Am zweiten Tag liessen wir uns mit dem Besuch der Bavaria Filmstudio’s in die Filmwelt à la Hollywood entführen. Mit der Flossfahrt auf der Isar war dann am dritten Tag auch noch etwas Action angesagt.
1998 Da Rhy-Algen im Normalfall im 2-Jahres Turnus neue „Fasnachtsgwändli“ anschaffen, durften wir nochmals eine Saison mit den orange-schwarzen „Gwändli“ glänzen.Gemäss Protokoll verzeichneten wir mit 49 aktiven Mitgliedern den höchsten Bestand seit der Gründung des Vereines. Deshalb kamen für uns vor allem Hallenauftritte und natürlich Umzüge in Frage. So Stationen wie Schaffhausen, Altstätten, Arbon und Ermatingen, um die grösseren Anlässe zu erwähnen.Die Grösse des Vereins einerseits sowie Interessenkonflikte und Kommunikationsmängel zwischen jüngeren und älteren Mitgliedern und andererseits liess unser Vereinsschifflein etwas ins Schlingern geraten. An einem im Herbst kurzfristig einberufenen Aussprache konnten dann ruhig und sachlich alle Probleme, Unstimmigkeiten, aber auch Missverständnisse zur Sprache gebracht werden.. Und hiermit das besagte Vereinsschifflein wieder in ruhigere Gewässer gesteuert werden.
1999 Bedingt durch die Grösse des Vereins wurden am 2. Januar (Berchtelistag) zur Beizen-Tour teilweise zwei Hälften gebildet. Vor allem in kleinen Beizen dankten es uns die Gäste, war der Lärmpegel doch nicht gar so hoch wie bei voller Besetzung.Beim Auftritt in Wildhaus anlässlich des „Sauspringens“ mussten wir zwar vor dem Schneesturm kapitulieren, doch tat das der guten Stimmung innerhalb der Gugge keinen Abbruch.In guter Erinnerung blieb auch der 2-Täger in Eitracht im Allgäu mit der Übernachtung im alten Rathaus.Fast „Land unter“ mussten wir im Fühjahr vermelden. Anlässlich des Jahrhundert-Hochwassers wurde auch unser Vereins- und Probelokal in Mitleidenschaft gezogen.. Nur Dank dem 24-stündigen Einsatz von Tauchpumpen konnte eine Überschwemmung des Lokals und somit grösserer Schaden verhindert werden.
2000 Der Jahrtausendwechsel, so heisst der Start ins Jahr 2000, war musikalisch sehr erfolgreich. Stationen in der Schweiz mit Rotkreuz und Hochdorf sowie Internationalen Auftritten wie Hohenems (A) und Saverne (F), um nur die grösseren Auftritte zu nennen, brachten uns viel Anerkennung ein.Andere Guggen kennen es schon länger. Wir wagten mit dem ersten Probeweekend auf dem Sonnkopf etwas Neues. Anfangs waren einige Mitglieder noch etwas skeptisch, ob wir den 2-tägigen Probemarathon auch durchstehen würden, doch das Experiment hatte sich gelohnt. Nicht nur spielerisch, sondern auch kameradschaftlich profitierten alle.
2001 Alles Bisherige in den Schatten gestellt hatte unser 2-Täger ins Saarland nach Neunkirchen. Gegen 100’000 Zuschauer waren am Rosenmontag-Umzug und zwar Klatschende und Applaudierende. Nur Dank ihnen standen wir den 2-stündigen Marathon durch.Mit der Gründung der Rhy-Alge Oldie-Gruppe, ähnlich den Veteranen- oder Seniorenabteilungen anderer Vereine, tragen wir all jenen Mitgliedern Rechnung, die nicht mehr selbst aktiv musizieren möchten, aber trotzdem weiterhin dazu gehören wollen.Eine Gaudi der besonderen Art findet jeweils nach der Fasnachtssaison statt. Beim Eishockeyturnier in Weinfelden müssen wir uns auf einem ganz anderen Parkett behaupten. Doch das Mitmachen gilt als erstrangig und zum Lachen sind die ungewollten Piruetten auch.
2002 Bereits 25 Jahre gibt’s die Rhy-Algen. Wieder einmal ein Grund am eigenen Maskenball aufzutreten. Natürlich ging das nur mit der Hilfe unseres befreundeten Pontonierfahrvereines. So wie wir überhaupt immer auf Unterstützung angewiesen sind, z.B. die Jodler, sie übernehmen jeweils die Umzugsverpflegung oder die „Barhöckler“, sie helfen uns seit Jahren beim Plakettenverkauf. Die Fischer und weiter Helfer reinigen nach dem sonntäglichen Umzug die Strassen. Auch das „OK-Narresome“ soll nicht vergessen werden, denn sie organisieren seit Jahren den Kinderumzug und den anschliessenden Kinder-Maskenball am Berchtelistag. Und letztlich, aber nicht weniger wichtig, alle freiwilligen Helfer, ohne die so ein Anlass gar nicht möglich wäre.
2003 Mit neuen „Gwändli“ in den Farben rot-dunkelrot-silber starteten wir in die neue Fasnachtsaison. Der mit schwarzen Gummisprenkeln bestückte Stoff brachte allerdings die Schneiderinnen der „Guggegwändli“ fast zur Verzweiflung. Manche Nähnadeln kapitulierte vor diesem Stoff und brach einfach ab.Anlässlich dem Jubiläum 200 Jahre Zugehörigkeit zur Eidgenossenschaft des Kantons Thurgau in Frauenfeld, unterstützen wir die Pontoniere an Ihrem Festplatz.
2004 Saisonstart war dieses Mal im deutschen Blumberg. Dem folgten Auftritte in Feldkirch, Schaan, Arbon und Pfungen.Mit dem Ermatinger Groppen-Umzug ging eine gute Saison zu Ende, der vielleicht nur das spezielle High-Light gefehlt hatte.Am Märktfäscht vom 27. – 29. August waren wir gezwungen, einen neuen Standort zu suchen, da der traditionelle Hofplatz von Max Alder nicht mehr zur Verfügung stand.Hatten wir anfangs etwas Bedenken mit dem Rhyhallen-Vorplatz, zu abseits des Festgeschehens zu sein, erwies sich dies als unbegründet. Dank der grosszügigen Platzverhältnisse und der ausgezeichneten Infrastruktur, sowie einem ambitiösen Programm, jeden Tag spielte eine bis zwei Live-Musiken, wurde der Anlass zu einem grossen Erfolg.Das Ferienhaus am diesjährigen Probeweekend in Wildhaus, unweit der Sprungschanze gelegen, war vom Standort gut. Allerdings schien die Heizanlage überholungsbedürftig, d.h. wir mussten mit Pullover und Jacke proben, um nicht zu frieren. Es war ja immerhin Ende Oktober.
2005 Eine eigentliche Verjüngungskur verpassten wir unserem Maskenball. Die Hallendekoration wurde heller gestaltet und auf die traditionellen Ballone verzichtet. Im hinteren Hallenteil entstand eine Zeltbar. Die Bierschwemme wurde in einen Western-Saloon umgewandelt. Die Estrade wieder in einen ruhigeren Zufluchtsort zurückversetzt. Im Foyer an den bestehenden Bowlenstand eine geführte Garderobe angegliedert. Und letztlich mit dem Engagement von DJ Reto Scherrer auch musikalisch neue Akzente gesetzt.Die Fasnachtsauftritte waren eher von ruhiger Natur. Das wir allerdings unseren Abstecher nach Fussach (A) vom Zollübergang an wirklich zu Fuss machen mussten, war dann doch neu. Unser Buschauffeur Manfred hatte die nötigen Papiere für den Grenzübertritt nicht dabei. Dank der Hilfe der „Abtwiler Gnomen“ kamen wir dann doch noch rechtzeitig zum Umzug.
2006 Die Fasnachtsaison ’06 dürfte durch die aussergewöhnlichen Wetterkapriolen in die Geschichte eingehen. Mussten wir im Januar vor allem der sibirischen Kälte trotzen. So gab’s dann im Februar in Winterthur nur noch Schnee und nochmals Schnee. So viel, dass der sonntägliche Umzug in Zofingen sogar aus Verkehrstechnischen Gründen abgesagt werden musste.Unser Abstecher ins Wallis nach Sion und am Sonntag in Saxon war dann allerdings vom Wetterglück geprägt. Stand die übrige Schweiz im Regen, so durften wir die Sonne geniessen.Ein Abschiedsständchen brachten wir im Frühling dem in Pension gehenden Rhy-Halle Abwarts-Paar Pia und Helmut Ziegler. Mussten oder durften sie doch 23 Jahre mit uns die Fasnacht in der Halle miterleben und das damit verbundene Konfettivergnügen ertragen.